Superfoods umfassen natürliche, industriell unveränderte Lebensmittel mit hoher Mikronährstoffdichte und einem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Ihnen werden teilweise verblüffende, gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben, die auch in Laborversuchen nachgewiesen werden konnten. Das Werben mit dem Begriff „Superfood“ ohne wissenschaftlichen Beleg verstößt allerdings gegen die Health-Claims-Verordnung. In Versuchen wurden in den meisten Fällen sehr hohe Dosen verwendet, die über unverarbeitete Lebensmittel kaum zu erreichen sind.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Cranberries sind in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Sie sind sehr reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Die Flavonoide wirken antibakteriell, antioxidativ und können Harnwegsinfekten vorbeugen bzw. diese lindern. Die stark antioxidativen Eigenschaften können möglicherweise dabei helfen, Herz-Kreislauferkrankungen zu vermeiden.
Heimisch ist die Heidelbeere in Europa und Nordamerika. Sie ist sehr reich an sekundären Pflanzenstoffen wie den Anthocyanen sowie an B-Vitaminen und Vitamin C. Heidelbeeren haben antientzündliche und antioxidative Eigenschaften. Die enthaltenen Anthocyane haben vielfältige Effekte auf das Nervensystem und schützen möglicherweise vor Demenzerkrankungen. In Tierversuchen konnten Anthocyane die Neubildung von Nervenzellen stimulieren.
Die Açaí-Beere ist vor allem in Brasilien heimisch. Die Beeren sind reich an sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenole), Vitaminen und Mineralstoffen. Die Konzentration ist allerdings nicht höher als in vielen anderen Früchten. Die Beeren sind sehr empfindlich gegenüber Lagerung und bei uns daher meist nur als Pulver, Saft oder Püree erhältlich. Es gibt Hinweise auf positive Effekte, die das Gefäßsystem betreffen.
Sie stammt ursprünglich aus Südostasien, wo sie in der traditionellen chinesischen Medizin eine bedeutende Rolle spielt. Die Goji-Beeren sind auch bekannt als „Gemeiner Bocksdorn“ oder „Chinesische Wolfsbeere“. Sie sind reich an sekundären Pflanzenstoffen (Polyphenole), Vitaminen und Mineralstoffen und zeigen antioxidative und neuroprotektive Effekte. Die enthaltenen Carotinoide können möglicherweise die Augengesundheit schützen.
Ingwer wächst in den Tropen und Subtropen. Er ist reich an sekundären Pflanzenstoffen wie z.B. den Gingerolen, welche auch für den scharfen Geschmack verantwortlich sind. Als klassische Heilpflanze mit pharmakologischer Wirkung wird dem Ingwer schmerzlindernde Wirkung vergleichbar mit der Acetylsalicylsäure nachgesagt. Ingwer hilft auch bei Übelkeit und Erbrechen. In Laborversuchen konnte eine antikanzerogene Wirkung nachgewiesen werden.
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Der Brokkoli stammt ursprünglich aus Kleinasien. Das Gemüse ist reich an Vitamin C, Folsäure und Glucosinolaten. Es gilt als sicher, dass Glucosinolate krebsprotektive, antivirale und antibakterielle Effekte haben. Zudem gibt es Hinweise, dass einige Inhaltsstoffe des Brokkolis auf unsere DNA wirken (genetische Schutzwirkung) und so schädliche Umwelteinflüsse abwehren können.
Fisch ist eine gute Quelle für hochwertiges Protein. Meeresfische enthalten in großen Mengen Jod, Selen, mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie die Vitamine A und D. Die enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind für die Entwicklung unserer kognitiven Entwicklung essentiell.
Die Pflanze ist ursprünglich in Mexiko beheimatet. Durch ihr hohes Quellvermögen erzeugen Chia-Samen ein hohes Sättigungsgefühl und können so eventuell beim Abnehmen helfen. Sie enthalten Vitamine, Mineralstoffe und viele ungesättigte Fettsäuren.
Schokolade enthält nicht nur Fett, sondern auch reichlich Antioxidantien (Polyphenole). Sie enthält mehr Antioxidantien als die meisten Fruchtsäfte. In kleinen Mengen hat Schokolade schützende Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und möglicherweise antikanzerogene Wirkungen. Für die positiven Effekte der Schokolade ist der Kakao-Anteil entscheidend. Je höher der Kakao-Anteil, desto besser. Natürlich sollte sie nicht in großen Mengen verzehrt werden.
Kurkuma enthält sehr viel Curcumin, das eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung aufweist und auch für die typische Farbe verantwortlich ist. Es gibt Hinweise auf neuroprotektive Effekte, die möglicherweise den Krankheitsverlauf bei Multipler Sklerose mildern können. Kurkuma ist ein wichtiger Bestandteil von Currypulvern und verleiht ihnen die gelbe Farbe. Curcumin wird auch als Zusatzstoff (E100) verwendet, z.B. zum Färben von Margarine.
Der Saft der Roten Beete enthält Nitrate, die im Mund zu Nitrit umgewandelt werden. Diese werden im Blut zu Stickstoffmonoxid abgebaut, was die Gefäße erweitert und so den Blutdruck senkt. Aufgrund dieses Effekts wird Rote Beete inzwischen als ein Therapiemittel in der Kardiologie diskutiert, ist aber auch für Ausdauersportler interessant. Die Rote Beete enthält zudem den sekundären Pflanzenstoff Betalain, der antioxidativ wirkt. Zu beachten ist, dass Nitrit in höheren Dosen toxisch und möglicherweise kanzerogen (Nitrosamine) wirkt. Daher sollte von einem übermäßigen Konsum abgesehen werden.