Die Anamnese (altgriechisch: „Erinnerung“) dient einer möglichst fehlerfreien und umfassenden Einschätzung der Zugangsvoraussetzungen und der aktuellen Situation eines Kunden. Sie schafft die Voraussetzung für eine unmissverständliche und erfolgreiche Beziehung zwischen Trainer und Kunde.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Inadäquate Trainingspläne aufgrund zu dünner Informationslage führen häufig zum Verfehlen von Zielen, zum Trainingsabbruch oder zum Wechsel des Trainers oder Studios. Unterschätzt wird häufig, dass die entscheidenden Informationsweichen noch vor der ersten echten Trainingseinheit gestellt werden. Persönliche Erfahrung ist dabei hilfreich, das Einhalten bestimmter Standards aber ebenso. Ein einfaches, aber sehr probates Werkzeug dafür ist ein Anamnesebogen, den der Trainer als Leitfaden nutzen und direkt im Erstgespräch mit dem Kunden ausfüllen kann.
Mit Hilfe eines gut strukturierten Anamnesebogens werden die wichtigsten Informationen abgefragt, ohne wesentliches zu vergessen. Weiter dient er als Dokumentation bzw. als Gedächtnisstütze und kann auch den nicht anwesenden Kollegen oder zu einem späteren Zeitpunkt wertvolle Dienste leisten. Nebenbei unterstreicht eine gezielte Anamnese die eigene Professionalität und macht dem Kunden deutlich, dass sein Anliegen ernst genommen wird.
Die Anamnese ist ein wichtiges Instrument, das sowohl der rechtlichen Absicherung des Personal Trainers dient, aber auch zur Trainingssteuerung genutzt werden sollte.
Im Gegensatz zur Anamnese im Fitnessstudio, in dem vorrangig eine Eigenanamnese durch Befragung des Kunden erfolgt, sollte der Personal Trainer zusätzlich eine ausführliche Fremdanamnese betreiben.
Im Rahmen der Fremdanamnese können vom Trainer durch bestimmte Testverfahren wie sportmotorische Tests oder die Erfassung physiologischer Parameter genaue und objektive Parameter zur Trainingsplanung beziehungsweise zur Leistungsverlaufsanalyse erhoben werden. Selbstverständlich könnten die Ziele des Kunden auch psychischer Natur sein, wie zum Beispiel Stresstoleranz, allgemeines Wohlbefinden oder Verbesserung des Schlafverhaltens.