Wir hören uns selbst ganz anders, als wir auf der Aufnahme klingen. Der Grund dafür liegt in den zwei verschiedenen Leitungen, über die wir Töne aufnehmen (= Knochenleitung und Luftleitung).
Wenn wir sprechen, nehmen wir das Gesagte über den Schädelknochen wahr, nachdem die Schallwellen aus Mund und Nase dorthin geleitet wurden. Von dort aus werden die Worte über den kurzen Weg direkt ins Innenohr geleitet. Die Vibrationen lassen unsere Stimme unter anderem tiefer erscheinen, als sie wirklich ist. Wir hören uns selbst über die Luftleitung.
Geräusche, die andere Menschen von sich geben, werden über Schallwellen übertragen, die zuerst in unserer Ohrmuschel gebündelt werden und dann über das Trommelfell an das Innenohr weitergeleitet werden.
Der Unterschied liegt also in der Aufnahmeleitung der Schallwellen. Wenn wir uns selbst reden hören, fehlen die Schallwellen, die über das Ohr aufgenommen werden. Hören wir eine Aufnahme oder eine andere Person sprechen, wird das Gesagte nicht über die Vibrationen des Schädelknochens weitergeleitet und verändert. Wir hören also die pure und echte Stimme.
Borré, M. & Reintjes, T. (2007). Warum Frauen schneller frieren. Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt (9. Auflage). München: Verlag C.H. Beck oHG.
Fischbacher, A. (2010). Geheimer Verführer Stimme. 77 Fragen und Antworten zur unbewussten Macht in der Kommunikation (2. Auflage). Paderborn: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung.