Reaktive Bewegungen sind durch eine schnell nacheinander ablaufende exzentrische und anschließend konzentrische Arbeitsweise der Muskulatur gekennzeichnet. Diese Muskelaktionsform wird als Dehnungsverkürzungszyklus (DVZ) bezeichnet.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Die kombinierte muskuläre Arbeitsweise spielt sowohl im alltäglichen als auch im sportlichen Kontext eine herausragende Rolle. Die Besonderheit des DVZ liegt darin, dass während der nachgebenden Bewegung Energie im tendomuskulären System gespeichert werden kann, die in der anschließenden überwindenden Kontraktion des Muskels genutzt werden kann (Cavagna & Kaneko 1977, Komi 2003). Die Leistungsfähigkeit im DVZ, die in der Sportwissenschaft als Reaktivkraft bezeichnet wird, ist sowohl von mechanischen als auch neuromuskulären Faktoren abhängig. Die Energiespeicherung im Muskelsehnenkomplex erfolgt vermutlich vornehmlich in den tendinösen Anteilen. Die menschliche Sehne weist viskoelastische Eigenschaften auf. Das visköse Verhalten der Sehne zeigt sich bei anhaltender Dehnung derselben. Infolge zeitlich überdauernden passiven Stretchings, resultiert eine Abnahme des passiven Widerstandes. Dieses Phänomen ist als Stressrelaxation bekannt (Kubo et al. 2001).
Klein-Vogelbach S. (1995) Gangtypische Bewegungen des Körperabschnitts Arme als Reactio auf die Gehbewegungen der Körperabschnitte Beine und Becken. In: Gangschulung zur Funktionellen Bewegungslehre. Rehabilitation und Prävention, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50985-8_9
Suppé B. (2013) Armbewegungen. In: Suppé B., Bongartz M. (eds) FBL Klein-Vogelbach Functional Kinetics praktisch angewandt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-22076-0_9