Raffinierter Zucker: was ist das und warum ist er ungesund?

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Zucker ist nicht gleich Zucker. Man unterscheidet verschiedene Zuckerarten, beispielsweise die Kategorien der Einfachzucker (Monosaccharide) und Mehrfachzucker (Disaccharide und Polysaccharide).

Unter raffinierten Zuckern versteht man verarbeitete und isolierte Zucker wie Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) oder Saccharose (Haushaltszucker, Kristallzucker). Raffinierte Zucker sind billig herzustellen und werden deshalb vielen Getränken, Süßwaren und Fertigprodukten zur Süßung und Texturverbesserung zugesetzt. Lebensmittel werden dadurch allerdings schnell hochkalorisch (=energiereich), womit wiederum der Anstieg von Übergewicht in den Industrieländern in Verbindung gebracht wird. Außerdem enthält raffinierter, verarbeiteter Zucker kaum Mineralstoffe, sodass gesundheitlich keine Vorteile entstehen.

Aktuelle Studien liefern Hinweise darauf, dass süße Lebensmittel die Präferenzen zugunsten gesüßter Lebensmittel verändern, da auf diese Weise unser Belohnungssystem angeregt wird. Der Drang nach Süßem ist uns angeboren, weil Zucker vom Organismus als idealer Energielieferant wahrgenommen wird.

Welche Zuckerarten zählen zu raffiniertem Zucker?

Besonders intensiv diskutiert wird derzeit der Einsatz des industriellen Fruktose-Korn-Sirups (=HFCS, wird auch Fruktose-Glukose-Sirup genannt), welcher aus Mais hergestellt wird und immer häufiger in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt wird. Vor allem in den USA hat der Konsum fruktosehaltiger Lebensmittel stark zugenommen und wird als ein Grund der Adipositas-Epidemie genannt. Fruktose hat eine deutlich höhere Süßkraft als Glukose und ist dadurch sehr wirtschaftlich. Viel Fruktose ist beispielsweise in dem Trend-Süßungsmittel Agavendicksaft enthalten.

Fruktose wird weitestgehend insulinunabhängig verstoffwechselt: Es wird vermutet, dass durch die fehlende Insulinwirkung das Sättigungssystem „ausgetrickst“ wird (Insulin ist ein Teil des Sättigungsgefühls) und es dadurch zu einer insgesamt höheren Zufuhr von Kalorien kommt, weil wichtige Stoppsignale fehlen.

Rohrzucker, auch als brauner Zucker bekannt, hat annähernd den gleichen Kaloriengehalt und Nährstoffgehalt wie der gebräuchliche Haushaltszucker. Der Haushaltszucker wird dabei aus Zuckerrüben gewonnen, der Rohrzucker aus dem Zuckerrohr. Vollrohrzucker ist die kaum verarbeitete Form des Rohrzuckers.

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Hoffmann, H., Mauch, W., Untze, W (2002): Zucker und Zuckerwaren. Hamburg: B. Behr´s Verlag GmbH.

Kruis, W. et al (1991): Effect of diets low and high in refined sugars on gut transit, bile acid metabolism, and bacterial fermentation. In: Gut, 32(4), 367–371.

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