Plyometrisches Training ist eine Art von körperlichem Training, bei der schnelle, explosive Bewegungen durchgeführt werden.
Plyometrische Übungen werden oft im Sportbereich eingesetzt, um die Schnellkraft und die Reaktivkraft zu verbessern.
Plyometrische Übungen basieren auf dem Konzept der Muskelreaktionskraft, bei dem Muskeln schnell und kraftvoll anspannen, um eine Bewegung auszuführen. Dies geschieht durch die Nutzung von sogenannten Dehnungsverkürzungszyklus (englisch: Stretch-Shortening-Cycle), bei dem die Muskeln zunächst gestreckt und dann schnell wieder kontrahiert werden.
Typische plyometrische Übungen umfassen beispielsweise Boxhüpfen, Kniebeugen mit Sprung und Seitwärts-Hüpfen.
Plyometrisches Training kann mit oder ohne Hilfsmittel wie Boxen oder Hürden durchgeführt werden.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Plyometrisches Training ist für Menschen nahezu jeden Alters und jeder Fitnessstufe geeignet, die ihre Schnellkraft und Reaktivkraft verbessern möchten. Die Ausführungsrichtlinien, zu denen wir später noch kommen, sind dabei aber zu beachten!
Plyometrische Übungen können beispielsweise von Leichtathleten, Fußballspielern oder Basketballspielern durchgeführt werden.
Es ist jedoch wichtig, dass plyometrische Übungen von einem erfahrenen Trainer oder Übungsleiter gezeigt und überwacht werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Es ist wichtig zu beachten, dass plyometrische Übungen eine hohe körperliche Belastung darstellen und daher für manche Menschen möglicherweise nicht geeignet sind. Menschen mit bestimmten Gesundheitsbedingungen, wie zum Beispiel Osteoporose oder Arthritis, sollten möglicherweise von plyometrischen Übungen absehen.
Auch Menschen mit einem geringen Fitnesslevel sollten plyometrische Übungen möglicherweise zunächst langsam aufbauen und sich langsam an die Belastung gewöhnen.
Reaktive Bewegungen sind durch eine schnell nacheinander ablaufende nachgebende (exzentrische) und anschließend überwindende (konzentrische) muskuläre Arbeit gekennzeichnet.
Beispiele für reaktive Bewegungen:
Während der exzentrischen Phase von reaktiven Bewegungen ist das tendomuskuläre System in der Lage kinetische Energie zu speichern. In der konzentrischen Phase kann die gespeicherte Energie in Spannungsenergie umgewandelt werden und für die anschließende überwindende Bewegung genutzt werden.
Nur bei reaktiven Bewegungen mit Bodenkontaktzeiten von weniger als 300 ms erfolgt der Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ), bei dem Dehnreflexe entstehen.
Dehnungsreflexe sorgen für eine zusätzliche Aktivierung der Muskulatur und Erhöhung der Kontraktionskraft. Verglichen mit einer rein konzentrischen Arbeitsweise kann bei reaktiven Bewegungen eine höhere Leistungsfähigkeit erzielt werden.
Vor reaktiven Bewegungen soll grundsätzlich eine Erwärmung der Zielmuskulatur erfolgen.
Optimale Effekte sind nur bei schneller Bewegungsausführung und maximalem Einsatz zu erreichen (maximale Bodenkontaktzeit von 300 ms). Die Trainingsanweisung für den Ausführenden soll sein: Maximale Sprunghöhe bei minimaler Kontaktzeit.
Die Belastung soll progressiv gesteigert werden und zwischen den Wiederholungen muss ausreichend Erholung eingebaut werden.
Außerdem soll das Training nur im ausgeruhten Zustand stattfinden. Sollten die maximalen Kontaktzeiten von 300 ms ermüdungsbedingt überschritten werden, soll die Übung abgebrochen werden.
Landungen auf weichen Untergründen verlangsamen die Bewegung und sind daher nicht zu den reaktiven Bewegungen zu zählen! Um einen möglichst schnellen Absprung zu gewährleisten, sollte das Sprunggelenk bei der Landung fixiert werden und ein Fersenkontakt vermieden werden.
Positiver Effekt von plyometrischem Training ist die Steigerung der Kraftanstiegsrate (Rate of Force Development). Außerdem kommt es zur Verkürzung von Bodenkontaktzeiten sowie Steigerung der Muscle Stiffness (Muskelsteifigkeit).
Ein Training von reaktiven Bewegungen hat fast ausschließlich übungsspezifische Effekte – so führt ein regelmäßiges Training von Hoppings zu kürzeren Kontaktzeiten und größeren Sprunghöhen bei Hoppings. Ein Transfer auf andere Bewegungsformen ist nur bei sehr ähnlichen Bewegungsmustern gegeben.