Der Rectus abdominis, im Allgemeinen auch als "gerader Bauchmuskel" bezeichnet, ist ein langer Muskel, der sich vertikal über die vordere Wand des menschlichen Bauches erstreckt.
Er besteht aus zwei parallelen Muskelsträngen, die sich auf beiden Seiten der Mittellinie des Körpers erstrecken und durch eine Bindegewebsstruktur, die als Linea alba bekannt ist, voneinander getrennt sind.
Der M. rectus abdominis ist der bekannteste und prominenteste Muskel des Bauches und spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Rumpfes und der Unterstützung der Atmung.
Die Muskelfasern des Rectus abdominis sind durch drei oder mehr fibrose Bänder, bekannt als tendinöse Intersektionen, unterbrochen. Diese Sektionen führen dazu, dass bei einem trainierten Bauchmuskel in Kombination mit einem geringen Körperfettanteil der sogenannte Sixpack zum Vorschein kommt.
Synonym |
Gerader Bauchmuskel |
Ursprung |
Knorpel der 5.-7. Rippe und |
Ansatz |
Crista pubica |
Nerv |
Nn. intercostales (Th5 - Th12) |
Funktion |
Ventralflexion des Oberkörpers, Senken des Thorax (Ausatmen) |
Synergisten |
M. obliquus externus abdominis M. obliquus internus abdominis |
Antagonisten |
M. erector spinae M. quadratus lumborum |
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Der Ursprung des Rectus abdominis liegt an den äußeren Flächen des fünften bis siebten Rippenknorpels, am Xiphoid-Prozess des Sternums und an der Vorderseite des Schambeins. Die Muskelfasern entstehen aus diesen drei Punkten und laufen in einer vertikalen Linie nach unten.
Der Rectus abdominis setzt am Schambein an, genauer gesagt am Schammbogen und am Symphysis pubis.
Die Innervation des Rectus abdominis erfolgt durch die segmentalen Interkostalnerven, genauer gesagt die siebten bis zwölften Interkostalnerven. Diese Nerven sind direkte Fortsetzungen der entsprechenden Thorakalnerven und versorgen die Bauchmuskulatur sensorisch und motorisch.
Die arterielle Versorgung des Rectus abdominis erfolgt hauptsächlich durch die Arteria epigastrica superior und inferior. Die Arteria epigastrica superior entspringt der Arteria thoracica interna, während die Arteria epigastrica inferior ein Ast der Arteria iliaca externa ist. Diese Arterien gewährleisten die ausreichende Durchblutung des Muskels und den Abtransport von Stoffwechselprodukten.
Die Hauptfunktion des Rectus abdominis besteht in der Flexion der Wirbelsäule, insbesondere des Lendenwirbelsäulenbereichs. Darüber hinaus spielt der Muskel eine wichtige Rolle bei der seitlichen Flexion und Rotation des Rumpfes. Der Rectus abdominis unterstützt auch die Atmung, indem er den intraabdominalen Druck erhöht und so die Ausatmung unterstützt.
Die Synergisten des Rectus abdominis sind andere Muskeln, die bei der Ausführung der oben genannten Bewegungen mithelfen.
Zu den wichtigsten Synergisten gehören die schrägen Bauchmuskeln (Obliquus externus und Obliquus internus abdominis) und der Transversus abdominis.
Diese Muskeln arbeiten zusammen, um die Rumpfbewegungen zu unterstützen und zu stabilisieren.
Die Antagonisten des Rectus abdominis sind die Muskeln, die entgegengesetzte Bewegungen ausführen.
Dies sind hauptsächlich die Muskeln des Rückens, insbesondere die Rückenstrecker (Erector spinae) und der Quadratus lumborum.
Diese Muskeln führen die Extension der Wirbelsäule aus, die der Flexion durch den Rectus abdominis entgegengesetzt ist.
Die Palpation des Rectus abdominis wird in der Regel in Rückenlage durchgeführt. Ein Kissen unter den Knien des Patienten kann helfen, die Muskelentspannung zu gewährleisten. Die Palpation erfolgt entlang des Muskels, beginnend am Processus Xiphoideus und den angrenzenden Rippen, und führt hinunter zum Schambein. Dabei wird der Patient gebeten, den Rumpf anzuheben (oder zu versuchen, ihn anzuheben).
Die klinische Relevanz des Rectus abdominis zeigt sich in verschiedenen Pathologien und Zuständen. Eine davon ist die Diastasis recti abdominis, bei der es zu einer Trennung der Muskulatur entlang der Linea alba kommt.
Eine palpierbare Lücke in der Mittellinie von mehr als 2,5 cm oder sichtbare Wölbungen bei Anstrengung gelten als Diastasis und treten häufig um den Nabel herum auf.