Der Infraspinatus ist ein dicker dreieckiger Muskel, der einen Großteil der Fossa infraspinata des Schulterblatts einnimmt.
Die Hauptfunktionen des Infraspinatus ist die Außenrotation des Schultergelenks. Der Infraspinatus ist sogar der wichtigste Außenrotator der Schulter.
Außerdem verstärkt der Infraspinatus die Kapsel des Schultergelenks.
Der Infraspinatus gehört zusammen mit dem Supraspinatus, Teres minor und Subscapularis zur Rotatorenmanschette. Diese Muskeln tragen dazu bei, das Schultergelenk zu formen, was zur Bewegung und Stabilität des Schultergelenks beiträgt.
Die Rotatorenmanschette sorgt dafür, dass das Schultergelenk stabil ist, obwohl es eines der beweglichsten Gelenke des Körpers ist. Hierbei ist die Zentrierung des Oberarmknochens während der Bewegung (Abduktion, Anteversion, Elevation) des Armes die maßgebliche Aufgabe der Muskeln der Rotatorenmanschette.
Synonym |
Untergrätenmuskel |
Ursprung |
Fossa infraspinata |
Ansatz |
Tuberculum majus humeri |
Nerv |
N. suprascapularis (C4 - C6) |
Funktion |
Außenrotation des Armes, zudem Abduktion; stabilisiert die Gelenkkapsel |
Synergisten |
M. supraspinatus M. teres minor |
Antagonisten |
M. subscapularis M. teres major |
Der Infraspinatus entspringt aus den medialen drei Vierteln der Fossa infraspinata und dem dorsalen Teil des Schulterblatts unterhalb des Schulterdorns.
Der Infraspinatus hat seinen Ansatz an der mittleren Facette des Tuberculum majus des Oberarmknochens.
Der Nervus suprascapularis (C4-C6) innerviert den Infraspinatus.
Er entspringt am oberen Stamm des Plexus brachialis. Er verläuft seitlich über die seitliche Halswirbelsäule und versorgt sowohl den Infraspinatus als auch den Supraspinatus.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Der Infraspinatus wird von den Arterien suprascapularis und circumflex scapularis arteriell versorgt.
Der Infraspinatus ist der kräftigste Außenrotator im Schultergelenk.
Die Wirkung des Musculus infraspinatus auf die Schulter besteht zudem in seiner Funktion als Rotatorenmanschettenmuskel, der für die Stabilität des Schultergelenks sorgt.
Die Rotatorenmanschette übt Druck auf den Kopf des Oberarmknochens aus und sorgt so für die Stabilisierung des Oberarmkopfes bei der Abduktion der Schulter.
Die Muskeln der Rotatorenmanschette sorgen mit ihren gegenläufigen Kräften für ein Gleichgewicht bei der Bewegung der Schulter. Der Infraspinatus ist am anterior-posterioren Kräftegleichgewicht beteiligt, da der Infraspinatus die posteriore Kraft liefert und der Subscapularis die anteriore Kraft.
Kompression des Nervus suprascapularis
Eine Atrophie des Supraspinatus- und Infraspinatus-Muskels deutet in der Regel auf eine Kompression des Suprascapularis-Nervs in der Nähe der Skapula-Kerbe hin, wie sie häufig bei Überkopfsportlern zu beobachten ist.
Während eine isolierte Schwäche oder Atrophie des Musculus infraspinatus bei einer Kompression des Nervus suprascapularis in der spinoglenoiden Kerbe beobachtet werden kann, ist die Kompression des Nervs in der spinoglenoiden Kerbe in der Regel auf eine Ganglienzyste zurückzuführen.
Wenn die Muskeln der Rotatorenmanschette defizitär sind (z. B. bei einem Riss der Infraspinatussehne), hebt sich der Oberarmkopf teilweise aus der Schultergelenkspfanne heraus, wodurch die Abduktionswirkung der Deltamuskeln verringert wird.
Triggerpunkte des Infraspinatus-Muskels können mit Schmerzen im mittleren und vorderen Deltamuskelbereich einhergehen.
Myofasziale Release-Techniken am Infraspinatus-Muskel können bei Schulterschmerzen helfen