Verklebte Faszien lösen: das kannst du tun!

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Faszien-Training ist eine moderne Trainingsform, um Verklebungen in Faszien zu lösen. Das Ziel ist dabei meist eine Schmerzreduktion und die Herstellung der vollen muskulären Funktionstüchtigkeit.

Was sind Faszien?

Faszien sind bindegewebige Strukturen, ein reihhaltiges Sinnesorgan, dass in unserem Körper fast überall vorhanden ist. Ohne Faszien würden wir auseinanderfallen, denn sie stützen und bilden unseren Körper. In der Medizin wurde ihnen lange keine herausragende Bedeutung zugeschrieben. Das hat sich vor einigen Jahren geändert. Faszienforschung ist wieder ein aktuelles Thema das seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden hat. Für Rückenschmerzen und Muskelbeschwerden werden mittlerweile Faszien in die Ursachenforschung mit einbezogen.

Faszien sind im ganzen Körper vorhanden

Um jeden Muskel sind Faszien gespannt. Wer sich eine Faszie nicht gut vorstellen kann, sollte beim nächsten Kochen die Hühnerbrust mal genau betrachten: Die Faszie ist das weiße, feine Netz, das sich über den Muskel spannt. Aber nicht nur Muskelstränge sind von ihr umgeben, auch Organe sind von Faszien umhüllt und damit untereinander verbunden. Nur wenige Faszien sind an die Blutversorgung angeschlossen. Die Nährstoffversorgung des Fasziensystems läuft großenteils über die Lymphflüssigkeit. Auch Stoffwechselprodukte werden über die Lymphe abtransportiert.

Man unterscheidet je nach Vorkommen und Funktion drei Arten von Fasziengewebe:

  1. Die Faszien unter der Oberhaut werden oberflächliche Faszien genannt. Ihre Hauptaufgabe ist die Pufferfunktion. Da diese Faszienschicht über den ganzen Körper verbunden ist, wird vermutet, dass sie auch als "Kommunikationssystem" fungiert. So machen sich Beschwerden im Fuß, manchmal auch in der Schulter bemerkbar.
  2. Das tiefe Fasziengewebe umschließt die Muskulatur. Aber nicht nur die Muskulatur, sondern auch Knochen und Gelenke werden von diesem Gewebe umschlossen. Des Weiteren werden auch gelenkige und muskuläre Bestandteile wie Sehnen, Bänder und Kapseln von diesem Gewebe umhüllt. Zudem sind diese Faszien mit Nervenendigungen versehen, sodass das Gehirn die zahlreiche Informationen - wie Lage, Zug oder Schmerzen - übermittelt bekommt.
  3. Die sogenannten viszeralen Faszien sind vor allem an der Befestigung der inneren Organe beteiligt.

Können Faszien verkleben?

Besonders durch Bewegungsmangel oder durch eine gleichförmige, sich stetig wiederholende Muskelbeanspruchung, kann es zu Verklebungen oder Verhärtungen der Muskelfaszien kommen. Die Ursache ist der mangelnde Austausch mit Nährstoffen. Faszien werden lediglich passiv über die Lymphbahnen mit Nährstoffen versorgt, zugleich werden darüber Stoffwechselprodukte abtransportiert. Der Transport der Lymphflüssigkeit wird wiederum durch die Muskelanspannung beeinflusst. Das Lymphsystem hat keinen eigenen Mechanismus, um die Flüssigkeit zu transportieren, wie es zum Beispiel bei Blutgefäßen der Fall ist.

Kommt es nun infolge von zu wenig Bewegung zu einem Stau der Flüssigkeit, kann eine effektive Nährstoffversorgung des Fasziengewebes nicht mehr gewährleistet werden. In der Folge bleiben die Faszien aneinander haften. Denn das in den Zellen enthaltene Fibrin sorgt für eine Verklebung der einzelnen Muskelfaszien, da der Stoff nicht abtransportiert werden kann. Die starke Adhäsion kann manuell gelöst werden.

Weiter konnte nachgewiesen werden, dass eine eingeschränkte Beweglichkeit, beispielsweise durch die Anlage eines Gipsverbandes, zu Verdickungen und Verfilzungen des Fasziengewebes führt. Die strukturellen Veränderungen der Faszien führen dazu, dass sie Reizweiterleitung von Impulsen nicht regelrecht geschieht. Das hat zur Folge, dass die Funktionsfähigkeit der Muskulatur eingeschränkt wird. Zudem konnte belegt werden, dass durch gestörte Faszien die Produktion von Entzündungsstoffen gefördert wird, die eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit begünstigen, was in der Folge die Beschwerdeanfälligkeit erhöht. Es wird vermutet, dass diese Strukturveränderungen die Ursache für chronische Beschwerden sind.

Das Fasziensystem und Schmerzen

Verklebte Faszien und Bindegewebezellen können sich durch ausstrahlende Schmerzen bemerkbar machen.

Es gibt Hinweise darauf, dass durch Krafttraining nicht nur Mikroverletzungen in der Muskulatur hervorgerufen werden, sondern auch in den umhüllenden Faszien. Diese Mikrotraumata können über die freien Nervenendigungen in den Faszien einen Schmerzreiz an das Gehirn weiterleiten.

Da das Forschungsinteresse bezüglich der Faszien in den letzten Jahren immens zugenommen hat, konnte eine weitere Funktion des Gewebes aufgedeckt werden. So sind Faszien dazu in der Lage, sich eigenständig, vollkommen unabhängig von der Muskulatur, zusammenzuziehen. Der Auslöser für diese Reaktion ist unter anderem auf Stress zurückzuführen. Dadurch wird in der weiteren Reaktionskette die Funktionsfähigkeit der Muskulatur eingeschränkt. Für Verspannungen und Schmerzen lässt sich also die Ursache nicht rein in der Muskulatur, sondern vor allem im Fasziengewebe suchen.

Durch bestimmte Übungen können die Faszien und Muskelstränge wieder geschmeidig und elastisch gemacht werden. Die Behandlung wird allerdings häufig als unangenehm und schmerzhaft empfunden.

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So können Sie Faszien trainieren

Es stellt sich also die Frage, was kann ich dafür tun, dass meine Faszien gesund und funktionstüchtig sind. Faszientraining ist vor allem seit Einführung der Faszienrolle ein großes Thema in der Gesundheitsbranche. Denn Faszien können, ähnlich wie die Muskulatur, trainiert werden. Dabei steht nicht die Volumenzunahme oder die Kräftigung im Vordergrund, sondern die Gewährleistung der effektiven Funktionsfähigkeit. Durch regelmäßiges Training wird die Beweglichkeit der Faszien verbessert. Verklebungen oder gar Verfilzungen können somit vorgebeugt werden. Durch regelmäßiges Dehnübungen können Faszien trainiert werden, da sie dabei in die Länge gezogen werden und die Beweglichkeit des Gewebes damit verbessert wird.

Auch eine Faszienrolle oder ein Fazienball eignet sich zum Training von Faszien. Dabei werden Druck und Dehnreize auf das Gewebe ausgeübt, wodurch dieses „ausgepresst“ wird. Anschließend wird es mit „frischer“ Lymphflüssigkeit versorgt. Durch das Training mit der Faszienrolle können Verklebungen behandelt und vorgebeugt werden.

Des Weiteren tragen Massagen dazu bei, die Faszienkonstitution zu verbessern. Das Querdehnen und Ausstreichen der Muskulatur hat einen unterstützenden Effekt beim Faszientraining und fördert die Bewegungsfähigkeit.

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