Yogasutra nach Patanjali

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Bereich: Yoga

Das Yoga-Sutra von Patanjali ist ein Klassiker der Yoga-Philosophie und beschreibt die Prinzipien und Praktiken des Raja Yoga.

Was bedeutet Yogasutra?

Die Techniken des Yoga wurden zwischen 200 v.Chr. - 200 n.Chr. von Patanjali erstmalig in einem Text (Yogasutra) systematisch zusammengefasst.

Das Yogasutra ist ein Werk aus 195 Sanskrit-Versen. Es beinhaltet Regeln und Leitlinien für Yoga, welche bis heute gültig sind.

Das Yoga-Sutra von Patanjali ist ein wichtiger Leitfaden für viele Praktiker des Raja Yoga und dient als Fundament für viele moderne Yoga-Stile.

Im Yogasutra wird Yoga als achtgliedriger Weg beschrieben. Diese Form des Yoga wird auch Asthanga Marga (achtgliedriger Weg) genannt.

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Die acht Glieder des Yoga nach Patanjali

Die acht Glieder des Yoga, auch bekannt als Ashtanga Yoga, sind in den Yogasutras von Patanjali beschrieben und bilden einen Rahmen für ein erfülltes und spirituelles Leben.

Die 8 Glieder sind:

Glied

Bezeichnung

Yogapraxis

1.

Yama

Umgang mit der Umwelt

2.

Niyamas

Umgang mit sich selbst

3.

Asana

Umgang mit dem Körper

4.

Pranayama

Umgang mit dem Atem

5.

Pratyahara

Umgang mit den Sinnen

6.

Dharana

Umgang mit dem Geist

7.

Dhyana

Meditation

8.

Samadhi

Erleuchtung, innere Freiheit

Yogasutra nach Patanjali teilt die spirituelle Praxis in Glieder auf, die als Stufen zur Erleuchtung dienen:

  1. Regeln des Verhaltens und der Selbstbeherrschung (Yama und Niyama)
  2. Übungen für die Körper- und Atembeherrschung (Asana und Pranayama)
  3. Innere Disziplinen auf dem Weg in die tiefe Versenkung, Meditation (Pratyahara, Dharana und Dhyana)
  4. Die Erleuchtung, das letztendliche Ziel (Samadhi)

Es muss nicht notwendigerweise ein Schritt nach dem anderen gegangen werden. Jedes Glied gewährt einen Einstieg.

Die meisten Menschen, die sich dem Yoga nähern, beginnen mit der Asanapraxis und widmen sich erst dann den anderen Leitfäden.

Die 5 Haupthindernisse (Kleshas)

Ein Kapitel der Yogasutra beschreibt Hindernisse, Schwierigkeiten und Störungen, die Selbsterkenntnis und reflektiertes Handeln verhindern können.

Patanjali beschreibt 5 Haupthindernisse (Kleshas), die den Weg zur Selbsterkenntnis hindern:

Bezeichnung

Hindernis, Schwierigkeit, Störung

Advidya

Falsches Wissen in Form von subjektiver Wahrnehmung

Asmita

Übertriebener Egoismus

Raga

Übertriebene Anhaftung, Gier, Süchte

Dvesha

Übertriebene Abneigung, Ablehnung von Dingen, schlechte Erfahrungen

Abhinivesha

Diffuse Angst vor Unbekannten, Todesangst

Yama: Regeln der Selbstbeherrschung

Yama ist eines der 8 Glieder des Yogasutra nach Patanjali und steht für Regeln des Verhaltens und der Selbstbeherrschung.

Unter Yama werden fünf ethische Verhaltensregeln für den rücksichtsvollen Umgang mit der äußeren Umwelt benannt (Sutra 30):

Yama

Inhalt

Ahimsa

Gewaltlosigkeit, rücksichtsvolles Umgehen mit anderen Lebewesen, ebenso destruktive Taten, Worte und Gedanken

Satya

Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, authentisches Verhalten anderen und sich selbst gegenüber, Sorgfalt, wie die Wahrheit formuliert wird, nicht lügen

Asteya

Nicht stehlen, Respekt vor dem Eigentum anderer (Güter, Taten, Gedanken), kein Vertrauensmissbrauch

Brahmacharya

Maßhalten, Askese, Freisein von Habgier, Konzentration auf das Wesentliche

Aparigraha

Nicht horten, Genügsamkeit, nicht Besitzergreifen, lösen von Erwartungshaltungen

Niyama: Regeln der Selbstbeherrschung

Niyama ist ebenfalls eines der 8 Glieder des Yogasutra nach Patanjali und steht für Regeln des Verhaltens und der Selbstbeherrschung, jedoch mit Schwerpunkt auf innere Einstellung und Haltung.

Unter Niyamas werden fünf Verhaltensregeln der inneren Disziplin mit sich selbst benannt:

Niyama

Inhalt

Shaucha

Reinheit, Reinlichkeit und Hygiene des Körpers, Reinhaltung des Körpers (Asanapraxis) und der Umgebung, bewusste Ernährung, reine Gedanken

Santosha

Zufriedenheit, mit dem was man hat (materiell, körperlich, geistig), Akzeptanz der Dinge, innere Zufriedenheit

Tapas

Selbstdisziplin, Ausdauer, Durchhaltevermögen

Svadhyaya

Selbststudium der heiligen Schriften, Selbstreflexion, sich selbst immer wieder auf dem Yogaweg überprüfen

Ishvara Pranidhana

Hingabe an das Göttliche, Vertrauen in eine höhere Kraft, Grundvertrauen in das Leben, Akzeptanz und Loslassen durch das Vertrauen an eine höhere Kraft

Samadhi: Die Erleuchtung

Samadhi ist das letzte und höchste Glied der acht Glieder des Yogas nach Patanjali.

Es steht für einen Zustand der höchsten Bewusstheit und spirituellen Erleuchtung.

In Samadhi erreicht der Yogi eine tiefe Versenkung und innere Ruhe, in der er sich mit seinem wahren Selbst und dem Universum verbunden fühlt.

Samadhi ist ein Zustand des Friedens, der Freude und der endgültigen Befreiung.

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