Im Laufe der Geschichte hat sich Yoga zu einer Vielfalt von Wegen und Richtungen entwickelt, die unterschiedliche Ansätze, Techniken und Ziele verfolgen.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Jede dieser Yoga-Richtungen hat ihre eigene Philosophie, Techniken und Ziele.
Einige der bekanntesten Yoga Wege sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
Yoga Weg |
Inhalt |
Hatha Yoga |
Yoga des Körpers |
Raja Yoga |
Yoga des Geistes |
Jnana Yoga |
Yoga des Wissens |
Bhakti Yoga |
Yoga der Hingabe/Gottliebe |
Karma Yoga |
Yoga der Tat / selbstloses Handeln |
Kundalini Yoga |
Yoga der Energie |
Integraler Yoga |
Ganzheitlicher Yoga aus allen Yogawegen |
Die bekannteste Form des Yoga in der westlichen Welt ist das Hatha Yoga und wird hier seit dem 19. Jahrhundert praktiziert.
Hatha Yoga ist im 9. Jahrhundert entstanden, nachdem im Tantrismus davon ausgegangen wurde, dass der Körper ebenfalls ein Teil des Göttlichen sei.
Hatha Yoga ist eine körperorientierte Form von Yoga, die sich auf körperliche Übungen, Atemkontrolle und Meditation konzentriert.
Hatha bedeutet „Anstrengung“, das heißt, für sein Leben und seine Gesundheit selbst die Verantwortung zu übernehmen.
Im Sinne der Ganzheitlichkeit wird hierbei der physische Körper, der Energiekörper (Aura) und der Geist mit einbezogen.
Das Yoga des Körpers umfasst Körperstellungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Meditation als Geistesschulung, Tiefenentspannung und eine bewusste Lebensführung (z. B. durch Ernährung).
Raja Yoga ist eine Form von Yoga, die sich auf die Beherrschung des Geistes konzentriert. Es wird auch als "Yoga des Geistes" bezeichnet und umfasst mentales Training und Meditation.
Die Techniken, die hierbei angewendet werden, beinhalten unter anderem: Achtsamkeit über Körper und Atem, Affirmationen, Visualisierungen, Selbstbeobachtung und Gedankenkontrolle.
Die Praxis von Raja Yoga zielt darauf ab, den Geist zu beruhigen und zu beherrschen, um eine tiefere spirituelle Verbindung und Einheit mit dem Universum zu erreichen.
Jnana Yoga wird auch als „Yoga des Wissens“ bezeichnet.
Im Jnana Yoga geht es um die spirituelle Erkenntnis und Weisheit im Yoga. Voraussetzung dafür bildet das Studium philosophischer Schriften.
Bhakti Yoga ist das „Yoga der Hingabe und Gottverehrung/Gottesliebe“.
Die demütige, selbstlose Liebe wird mit Hilfe von herzöffnenden Techniken wie dem Singen von Mantras, Gebeten und Ritualen praktiziert.
Karma Yoga gilt als das „Yoga der Tat und des selbstlosen Handelns“.
Es geht darum, im Moment der Handlung aufzugehen, ohne an ihr verhaftet zu sein. Mein Tun im Alltag beeinflusst mein Schicksal, welches als Aufgabe oder Chance gesehen werden kann.
Kundalini Yoga: das „Yoga der Energie“.
Kundalini (Shakti, eine Form der Göttin) bezeichnet eine in philosophischen Schriften der
Shiva-Shakti-Philosophie beschriebene, feinstoffliche Kraft im Menschen.
Praktisch gesehen verlaufen die Yogastunden in einzelnen Sets aus Körperübungen, die das Organ-, Immun- und Stoffwechselsystem ansprechen, kombiniert mit einer dynamischen Atemtechnik.
Integraler Yoga ist in jüngster Zeit (Beginn: Anfang 20. Jahrhundert) entstanden und gilt als ganzheitlicher Yoga Weg mit Elementen aus allen Yogarichtungen.
Ziel war es auf Grundlage der Bhagavad Gita (der sog. Bibel des Hinduismus) geistiges Yoga (Jnana Yoga) und handelndes Yoga (Karma Yoga) zu verbinden. Der Integrale Yoga beinhaltete ursprünglich keine Asanas oder Meditationen.
Die verschiedenen Yoga Wege setzen ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung unterschiedlicher Elemente:
Yogastil |
Elemente der Yoga Wege |
Raja Yoga |
Zur Entwicklung der Psyche |
Jnana Yoga |
Zur Entwicklung des Intellektes und der Intuition |
Bhakti Yoga |
Zur Entwicklung des Gefühls und der Herzöffnung |
Karma Yoga |
Zur Integration des Yogaaspekte in die alltägliche Lebensführung |
Kundalini Yoga |
Zur Entwicklung des Energiekörpers |
Hatha Yoga |
Zur Entwicklung des physischen Körpers |