Gesund und fit zu bleiben, wenn du schwanger bist, ist eines der besten Dinge, die du für dich und dein Baby tun kannst. Selbst wenn du unter morgendlicher Übelkeit oder anderen Unannehmlichkeiten der Frühschwangerschaft leidest, hilft es dir oft, aufzustehen und dich zu bewegen.
Neben aeroben Belastungen wie Spazieren und Schwimmen stellt Krafttraining einen wichtigen Bestandteil eines ausgewogenen Trainingsprogramms dar.
Krafttraining während der Schwangerschaft bringt viele Vorteile mit sich. Aber es gibt auch einige Dinge, die du beim Gewichtheben beachten solltest. Vor allem in den späteren Phasen der Schwangerschaft.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Nachfolgend findest du einige wichtige Benefits von Krafttraining während der Schwangerschaft:
nach Millard 2021, Marcin 2021
Die Forschung zeigt, dass regelmäßiges Krafttraining während der Schwangerschaft die fötale Entwicklung deines Babys fördern kann.
Eine Langzeitstudie hat gezeigt, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft 3-4x pro Woche ein Krafttraining durchgeführt haben, mehr fettfreie Körpermasse hatten und größer waren als Kinder von Frauen, die kein Krafttraining absolviert haben.
Leider gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Wenn du vor der Schwangerschaft regelmäßig Krafttraining absolviert hast, kannst du das mit einigen Modifikationen höchstwahrscheinlich fortsetzen. Wenn du zum ersten Krafttraining machst, solltest du im besten Fall zuerst mit deinem Arzt sprechen.
Im ersten Schwangerschaftsdrittel kannst du dein Krafttrainingsprogramm in der Regel ohne große Veränderungen fortsetzen. Im Laufe der Wochen und Monate musst du aber vielleicht dein Gewicht reduzieren, die Bewegungen variieren oder Hilfsmittel einsetzen.
Jede Schwangerschaft ist anders. Deine körperliche Verfassung und dein Gesundheitszustand bestimmen, welche Art von Übungen du während der Schwangerschaft durchführen kannst.
Mit fortschreitender Schwangerschaft wird dein Bauch natürlich größer, was einige Übungen wie Liegestütze oder Kreuzheben schwieriger macht.
Die Produktion des Hormons Relaxin steigt während der Schwangerschaft deutlich an, um deinen Gebärmutterhals und dein Becken auf die Geburt vorzubereiten. Das ist zwar nützlich für die Geburt, kann aber auch das Verletzungsrisiko beim sportlichen Training erhöhen, da die Gelenke und Bänder lockerer sind. Wenn du zu schwere Gewichte hebst oder dich bei bestimmten Übungen überanstrengst, kannst du dir die Bänder überdehnen oder deine Gelenke beschädigen.
Zu den Übungen, die du vor allem im zweiten oder dritten Trimester vermeiden solltest, gehören:
Ein weiterer Aspekt des traditionellen Krafttraining, den du auslassen solltest, ist das Valsalva-Manöver, bei dem du die Luft anhältst, um den Druck in der Bauchregion zu erhöhen (siehe auch Pressatmung). Das ist gefährlich, weil es den Blutfluss und die Sauerstoffzufuhr zum Baby vorübergehend verringern kann. Atme stattdessen immer natürlich.
Es gibt jedoch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, die du beachten solltest, wenn du mit einem Krafttraining während der Schwangerschaft beginnst.
Sag deinem Trainer, dass du schwanger bist. Lass dich von einem Fitnesstrainer beraten, der sich auf Schwangerschaftsgymnastik spezialisiert hat, um herauszufinden, ob du etwas ändern musst, weil du schwanger bist. Auch wenn du schon eine Weile Krafttraining machst, solltest du deinen Trainer bitten, deine Technik zu überprüfen, denn Veränderungen deiner Körperform können sich auf deine Hebetechnik auswirken.
Achte auf die Intensität. Der Schwerpunkt beim Krafttraining sollte auf mehr Wiederholungen mit einem niedrigeren Gewicht legen, als du es vielleicht gewohnt bist (bis circa 70% deines 1-Repetition-Maximums).
Verwende die richtige Hebetechnik. Vermeide Gewichte, die zu schwer sind, um sie richtig zu heben, und überstürze nichts. Wenn du Beschwerden in deinen Gelenken spürst, ändere deine Bewegungen oder breche die Übung ab.
Verwende die richtige Atemtechnik. Atme aus, wenn du dich beim Heben anstrengst, und atme ein, wenn du in die Ausgangsposition zurückkehrst. Vermeide es, die Luft beim Gewichtheben anzuhalten, denn das kann zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks führen und die Sauerstoffzufuhr zu deinem Baby verringern.
Passe dein Krafttrainingsprogramm nach Bedarf an. Strebe eine moderate Intensität an. Wenn du vor der Schwangerschaft bereits regelmäßig Krafttraining gemacht hast, solltest du dein Trainingsprogramm fortsetzen können. Aber höre auf deinen Körper und reduziere das Gewicht und die Anzahl der Wiederholungen, wenn du Schmerzen oder übermäßige Muskelermüdung spürst. Wenn du neu im Krafttraining bist, sollte ein Satz mit 10 bis 12 Wiederholungen ausreichend sein. Du kannst das Gewicht schrittweise erhöhen, wenn es sich angenehm anfühlt.
Passe deine Übungsauswahl an. Wenn dein Bauch wächst, kann es schwierig (wenn nicht gar unmöglich) werden, bestimmte Übungen auszuführen. Du musst vielleicht deine Haltung anpassen, um die richtige Hebetechnik beizubehalten.
Vermeide es, auf dem Bauch oder Rücken zu liegen. Wenn du im zweiten und dritten Trimester auf dem Rücken liegst, drückt die Gebärmutter auf die Hohlvene, eine wichtige Vene, die sauerstoffarmes Blut zum Herzen führt. Dadurch wird der Sauerstofffluss des Blutes zum Baby verringert.
Achte auf die Bauchmuskeln: Während der Schwangerschaft dehnen sich die Muskeln, die in der Mitte deines Bauches zusammenlaufen, um Platz für die wachsende Gebärmutter zu schaffen. Es kommt häufig vor, dass sich der Rectus abdominis löst; dies wird Diastasis recti genannt. Eine Diastasis kann auch durch falsches Heben schwerer Gewichte oder unsichere oder übermäßige Bauchmuskelübungen verursacht werden.
Achte auf ausreichend Ruhe zwischen den Krafttrainings. Gönne dir 48 Stunden Ruhe zwischen den Krafttrainingseinheiten. Strebe drei Trainingseinheiten pro Woche an.
Sei vorsichtig. Benutze Trainingsgeräte, die in einem guten Zustand sind, und sei vorsichtig im Umgang mit Gewichten. Wenn du freie Gewichte verwendest, achte darauf, dass die Gewichte nicht mit deinem Bauch in Berührung kommen.
Höre auf deinen Körper. Dein Krafttraining sollte eine gewisse Herausforderung darstellen, aber du solltest nicht bis zur völligen Erschöpfung trainieren. Eine Schwangerschaft ist nicht der richtige Zeitpunkt, um mit einem intensiven Krafttraining an die Grenzen zu gehen.
Die Schwangerschaft ist eine spannende Zeit. Oberstes Ziel ist deine Gesundheit und die des Babys.
Wenn du ein abgestimmtes Krafttraining während der Schwangerschaft praktizierst, kannst dies sehr förderlich für deine Gesundheit sowie die des Nachwuchses sein.
Beachte aber die Sicherheitsaspekte und höre auf seinen Körper. Übertreibe es nicht und gönne dir ausreichend Ruhe.