Das Gleichgewichtsorgan, auch Vestibulärapparat genannt, sorgt dafür, dass unser Körpers seine Lage ermitteln kann und somit das Gleichgewicht halten kann. Es besteht aus drei Bogengängen und zwei Vorhofsäckchen. Lokalisiert ist es im Innenohr, gleich hinter dem Trommelfell.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Das Gleichgewichtsorgan besteht aus drei Bogengängen, die jeweils im 90°-Winkel angeordnet sind und so alle Ebenen (Höhe, Tiefe, Breite) im Raum erfassen.
An der Basis dieser Bogengänge liegen die sogenannten Ampullen, die eine geleeartige Struktur enthalten. Diese Struktur ist mit den Haarzellen verbunden und schwimmt in einer Flüssigkeit – der Endolymphe. Wenn die Endolymphe durch Bewegung zum Schwimmen gebracht wird, verursacht diese eine Dehnung der geleeartigen Struktur. Der mechanische Reiz wird über den 8. Hirnnerv als elektrischer Reiz zum Gehirn gesendet. Dort wird durch die Informationen der drei Bogengänge die Achse ermittelt, in der der Körper bewegt worden ist.
Zum Gleichgewichtsorgan gehören auch die Vorhofsäckchen. In dem kleinen und großen Vorhofsäckchen (Sacculus und Utriculus) sind Gleichgewichtsfelder enthalten, die mit Sinneshaaren ausgestattet sind und die Bewegung registrieren. Das kleine Vorhofsäckchen nimmt dabei die vertikale Beschleunigung des Körpers wahr und das große Vorhofsäckchen die horizontale Beschleunigung.
Damit die Bewegung ermittelt werden kann bedarf es eines weiteren mechanischen Reizes. Die Sinnesharre sind in eine Gallertschicht eingebettet, die mit kleinen Kalkkörnchen gespickt ist. Diese Kalkkörnchen üben bei Bewegung des Körpers Druck auf die Sinneshaare aus. So registrieren die Vorhofsäckchen die Schwerkraft. Wie auch bei den Bogengängen wird der mechanische Reiz über den 8. Hirnnerv als elektrischer Reiz zum Gehirn weitergeleitet.
Ein sensomotorisches Training kann zur Verbesserung des Gleichgewichtes eingesetzt werden. Das Gleichgewicht ist sowohl für Leistungssportler als auch für Senioren von großer Bedeutung.
Studien konnten zeigen, dass Leistungssportler, die ein koordinatives Training absolvierten, eine geringere Verletzungsanfälligkeit aufweisen.
Und bei Senioren gibt es einen engen Zusammenhang zwischen der Gleichgewichtsfähigkeit und dem Sturzrisiko.