Fieber ist ein Schutzmechanismus unseres Körpers und signalisiert, dass der Körper gegen einen Infekt ankämpft. Die normale Körpertemperatur liegt bei 36,5°-37,5° beim Erwachsenen und schwankt über den Tagesverlauf. Ab einer Körpertemperatur von 38° spricht man von Fieber.
Das Immunsystem funktioniert besonders gut bei höheren Temperaturen. Fieber ist also ein Schutzmechanismus, der die Körpertemperatur hochregelt, damit das Immunsystem die Erreger wirkungsvoller bekämpfen kann. Wärme beschleunigt die Produktion der Antikörper, welche dem Erreger entgegenwirken. Zudem verringert die Wärme das Wachstum der Erreger.
Wir können unserem Körper bei der Arbeit behilflich sein, indem wir uns schonen, viel schlafen und viel trinken. Dann kann sich alles auf die Immunabwehr konzentrieren und die Prozesse können effektiver ablaufen.
Erkennt der Körper einen Krankheitserreger, laufen eine Vielzahl von Mechanismen ab, mit dem Ziel, diesen Erreger zu bekämpfen. Die Körpertemperatur wird erhöht, denn so kann das Immunsystem effektiver arbeiten. Die Reaktion beginnt damit, dass die Funktion der Pyrogene ausgelöst wird, welche für das Ansteigen der Körpertemperatur sorgen.
Zu Beginn tricksen sich die körpereigenen Reaktionen gegenseitig aus, um den Schutzmechanismus auszulösen. Durch das Aktivwerden der Pyrogene denkt das Gehirn, dass die Körpertemperatur erhöht ist. Um das zu regulieren, stellt es die Gefäße eng, um die Wärmeabgabe des Körpers zu reduzieren. Deswegen empfinden wir zu Beginn ein leichtes Frösteln, die Haut wird kalt und blass. Wir reagieren, indem wir uns wenig bewegen, wärmer anziehen und ggf. zudecken. Jetzt werden chemische Wärmeprozesse gestartet, die dafür sorgen, dass es uns wieder warm wird. Die Körpertemperatur steigt - wir haben Fieber und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Die Dauer von Fieber ist stark unterschiedlich. Es kann wenige Stunden bis hin zu mehreren Tagen anhalten.
Im Anschluss ist der Körper bemüht, die übermäßige Wärme wieder loszuwerden. Die Abkühlphase wird eingeleitet, indem die Gefäße weitgestellt werden. Die Haut ist sichtbar gut durchblutet und das Schwitzen setzt ein. Die Schweißproduktion dient der Regulierung des Wärmehaushaltes, welche über die Verdunstungskälte der Haut erreicht wird. Es ist ein Zeichen für das Ende des Fiebers.
Kinder haben häufiger Fieber als Erwachsene. Das liegt an der mangelnden Fähigkeit auf Erreger zu reagieren. Das Immunsystem eines Erwachsenen ist schon häufiger mit Erregern in Kontakt gekommen, weshalb es schneller auf die bereits bekannten Erreger reagieren kann. Der Körper des jungen Menschen muss das alles erst noch lernen. Er hat also häufiger Fieber, weil das Immunsystem ständig auf neue Erreger reagieren muss.
Da Fieber dem Körper hilft, die Infektion zu bekämpfen, ist es ratsam, ihn dabei nicht zu stören. Reine Fieberreaktionen ohne Komplikationen wie Schwindel, Krämpfe, etc. sollten mit Ruhe, Schlaf und Entspannung ausgehalten werden. Unterbricht man den Heilungsprozess durch fiebersenkende Maßnahmen kann der Erreger unter Umständen nicht effektiv bekämpft werden und Symptome dadurch verschleppt werden.
Temperaturen bis 40° schaden dem Körper nicht. Das Immunsystem ist dazu in der Lage, adäquat auf den Infekt zu reagieren. Steigt die Körpertemperatur allerdings auf über 40° oder treten Symptome wie Bewusstseinseintrübung, extreme Schwäche, Krämpfe etc. auf, sollten unbedingt fiebersenkende Maßnahmen ergriffen werden und unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Fiebersenkende Medikamente sind zum Beispiel Paracetamol und Ibuprofen.
Es muss aber nicht gleich zu Tabletten gegriffen werden, denn diese reizen zusätzlich die Leber. Hausmittel wie kühle Wadenwickel helfen, das Fieber zu senken. Dabei wird je ein Handtuch in lauwarmes/leicht kühles Wasser getaucht, ausgewrungen und zirkulär um die Waden gelegt. Es hilft das Fieber zu senken und sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.