Durch die elektrische Stimulation eines gemischten peripheren Nervens werden afferente und efferente Nervenfasern erregt. Das Aktionspotenzial verläuft auf der efferenten Nervenfaser in (a) orthodromer Richtung und löst beim Erreichen des Muskels eine M-Welle aus. Zudem wird das Aktionspotenzial (b) antidrom in Richtung Rückenmark geleitet. Die während hochintensiver Muskelanspannungen vom motorischen Kortex generierten elektrischen Signale kollidieren auf der efferenten Nervenfaser mit den elektrisch evozierten antidromen Potenzialen. Je nach Höhe der Potenziale kommt es zu einer Auslöschung oder Verminderung des antidromen Signals, sodass das Aktionspotenzial, das auf der afferenten Nervenfaser durch den elektrischen Stimulus erzeugt wurde, nach der monosynaptischen Verschaltung auf Rückenmarksebene nicht ausgelöscht, sondern zum Muskel geleitet wird und dort die V-Welle auslöst.
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Aagaard, P., Simonsen, E. B., Andersen, J.L., Magnusson, P. & Dhyre-Poulsen, P. (2002). Neural adaptation to resistance training. Changes in evoked V-wave and H-reflex responses. Journal of Applied Physiology, 92, 2309-2318.
Fimland, M., Helgerud, J., Gruber, M., Leivseth, G. & Hoff, J. (2009). Functional maximal strength training induces neural transfer to single-joint tasks. European Journal of Applied Physiology 107, 21-29.