Der Soleus ist ein kräftiger Muskel der unteren Gliedmaßen, der sich im hinteren, oberflächlichen Kompartiment des Beins befindet und tief unterhalb des Musculus Gastrocnemius liegt.
Zusammen mit dem M. gastrocnemius und dem M. plantaris bildet der m. soleus den Wadenmuskel (Triceps surae).
Der Musculus Soleus verläuft von der Rückseite des Knies bis zum Knöchel und ist somit mehrgelenkig.
Der Soleus hat die größte physiologische Querschnittsfläche der Wadenmuskeln. Es wird angenommen, dass er bis zu 80% der Kraft des Triceps surae aufbringt (Fukunaga et al. 1992).
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Nervus tibialis, L4, L5, S1, S2
Der Muskel hat eine gemischte Blutversorgung:
Der M. soleus wird proximal von der Arteria peronaea und distal von der Arteria tibialis posterior durchblutet.
Der Soleus hat zwei Hauptfunktionen:
Der Soleus fungiert als Skelettmuskel:
Hauptfunktion: Plantarflexion des Fußes
Zusammen mit den anderen Wadenmuskeln ist er ein kraftvoller Plantarflexor, der beim Laufen, Gehen und Springen eine wichtige Rolle spielt.
Außerdem ist er ein wichtiger Haltungsmuskel, der verhindert, dass der Körper im Stand mit dem Fußgelenk nach vorne fällt. Der Soleus-Muskel stabilisiert das Schienbein auf dem Fersenbein und begrenzt das Schwanken nach vorne.
Beim sitzenden Wadenheben (die Knie sind um etwa 90º gebeugt) ist der Gastrocnemius praktisch inaktiv, während die Last fast ausschließlich vom Soleus getragen wird.
Bei moderater Kraft wird der Soleus bevorzugt in der konzentrischen Phase aktiviert, während der Gastrocnemius bevorzugt in der exzentrischen Phase aktiviert wird (Nardone et al. 1989).
Das menschliche Soleus-Muskelgewebe besteht überwiegend aus Slow-Twitch-Fasern, wobei die Zusammensetzung zwischen 60 - 100 % Slow-Twitch-Fasern liegen kann (Gollnick et al. 1974).
Der Soleus fungiert als Muskelpumpe
Die Muskelkontraktion der Wadenmuskulatur unterstützt den venösen Rückfluss aus der Peripherie zum Herzen beim aufrechten Stehen, da der venöse Kreislauf durch das Muskelgewebe verläuft.
Wenn du den Soleus abtastest, beuge den Knöchel mit dem auf 90 Grad gebeugten Knie, um sicherzustellen, dass der Gastrocnemius entspannt bleibt.
Die lateralen und medialen Aspekte des Muskels können dann von der lateralen und medialen Seite der Achillessehne aus ertastet werden.
Der Muskel lässt sich über den größten Teil der Strecke von distal nach proximal ertasten. Allerdings wird es schwieriger, die proximalen Ansätze zu ertasten, wenn die Köpfe des Gastrocnemius groß sind.
Zerrung oder Ruptur des Soleus
Eine Muskelzerrung tritt auf, wenn die Muskelfasern durch die Belastung, die sie durch die Aktivität erfahren, beschädigt werden.
Bei einer Zerrung des Soleus wird häufig über einen allmählich einsetzenden Schmerz berichtet, ohne dass ein spezifischer Verletzungsmechanismus erkennbar ist. Dies kann auf die begrenzte sensorische Innervation der intramuskulären Aponeurose zurückzuführen sein.
Eine Zerrung des Muskels kann aber auch Folge einer dynamischen Verletzung sein, bei der der Muskel einer schnellen exzentrischen Belastung ausgesetzt ist.
Symptome:
Untersuchungen:
Eine Ultraschall- oder MRT-Untersuchung kann vorteilhaft sein, um die Diagnose einer Verletzung zu bestätigen und sicherzustellen, dass die Verletzungen richtig eingeschätzt werden, da vollständige Rupturen bei der klinischen Untersuchung gelegentlich übersehen werden können.
Fukunaga T, Roy RR, Shellock FG, Hodgson JA, Day MK, Lee PL, et al. Physiological cross-sectional area of human leg muscles based on magnetic resonance imaging. J Orthop Res. 1992;10(6):928–34.
Nardone A, Romanò C, Schieppati M. Selective recruitment of high-threshold human motor units during voluntary isotonic lengthening of active muscles. J Physiol. 1989;409(1):451–71.
Gollnick PD, Sjödin B, Karlsson J, Jansson E, Saltin B. Human soleus muscle: a comparison of fiber composition and enzyme activities with other leg muscles. Pflugers Arch. 1974;348(3):247–55.
Soleus. (2021). Physiopedia, https://www.physio-pedia.com/index.php?title=Soleus&oldid=287747.