Der Pectoralis major - auf deutsch: Großer Brustmuskel - ist der oberste und größte Muskel der vorderen Brustwand.
Er ist ein dicker, fächerförmiger Muskel, der unter dem Brustgewebe liegt und die vordere Wand der Achselhöhle bildet. Der Pectoralis major ist der oberflächlichste Muskel in der Brustregion.
Es gibt zwei Köpfe des Pectoralis major:
die sich auf ihr Ursprungsgebiet beziehen.
Der große Brustmuskel lässt sich in 3 Bereiche untergliedern:
Synonym |
Großer Brustmuskel |
Ursprung |
Clavicula (Schlüsselbein) Sternum (Brustbein) 1.-6. Rippe |
Ansatz |
Crista tuberculi majoris humeri |
Nerv |
Nervus pectoralis lateralis und Nervus pectoralis medialis |
Funktion |
Arme: Adduktion, Anteversion, Innenrotation Schulter: Depression |
Synergisten |
M. deltoideus M. pectoralis minor |
Antagonisten |
M. trapezius |
Der Pectoralis major besteht aus zwei Köpfen:
Clavicular-Kopf: entspringt an der vorderen Oberfläche der medialen Hälfte des Schlüsselbeins.
Sternocostal-Kopf: ist der größere der beiden Köpfe und hat seinen Ursprung:
In folgender Ausbildung gehen wir tiefer darauf ein:
Der m. pectoralis major setzt am Oberarm an: Crista tuberculi majoris humeri
Die beiden Köpfe des Pectoralis major werden von unterschiedlichen Nerven versorgt.
Der Klavikularkopf wird durch den Nervus pectoralis lateralis versorgt. Der N. pectoralis lateralis entspringt direkt aus dem Seitenstrang des Plexus brachialis
Der Sternocostalkopf wird durch den Nervus pectoralis medialis innerviert.
Pectoraler Ast des Truncus thoracoacromialis
Der Pectoralis Major gehört zu den wichtigsten Muskeln im oberen Körperbereich und ist für verschiedene Bewegungen im Schulter- und Brustbereich zuständig, wie z.B.
Der Pectoralis major ist zudem bei der tiefen oder erzwungenen Einatmung aktiv, aber nicht bei der Ausatmung.
Die beiden Köpfe des M. pectoralis major können separat getestet werden:
Es gibt verschiedene Übungen, die gezielt den Pectoralis Major kräftigen.
Hier sind einige Beispiele:
Die Ruptur der Pectoralis-Major-Sehne ist eine seltene Schulterverletzung, die am häufigsten bei Gewichthebern auftritt, z. B. beim Bankdrücken, wenn sich der belastete Arm in Streckung und Außenrotation befindet.
Die meisten Läsionen befinden sich an der muskulotendinösen Verbindung und entstehen durch eine heftige, exzentrische Kontraktion des Muskels, wie z. B. beim Bankdrücken.
Eine weniger häufige Rissstelle ist der Muskelbauch, meist als Folge eines direkten Schlags. Die Verletzung ist durch plötzliche und akute Schmerzen in der Brustwand und im Schulterbereich, Blutergüsse und Kraftverlust des Muskels gekennzeichnet. Hochgradige Teil- oder Vollrisse rechtfertigen eine chirurgische Reparatur als bevorzugte Behandlung, wenn die Funktion erhalten werden soll, insbesondere bei Sportlern.
Schnelles Handeln, die richtige Diagnose und eine möglichst baldige chirurgische Reparatur sind der Schlüssel zur erfolgreichen Genesung. Wenn du zu lange wartest, kann die akute Verletzung chronisch werden und die Erfolgsaussichten werden dadurch stark verringert. Nach der Operation wird der betroffene Arm etwa sechs bis acht Wochen lang mit einer Schlinge ruhiggestellt, um Bewegungen des Arms zu minimieren und ein erneutes Aufreißen der Operationsstelle zu vermeiden. Etwa zwei Monate nach der Operation wird in der Regel eine sechsmonatige Physiotherapie eingeleitet, um den Muskel zu stärken. Die meisten Patienten sind in der Lage, sechs Monate bis ein Jahr nach der Operation wieder aktiv zu werden.
Klinisch gesehen ist die häufigste Ursache für eine Verspannung des Pectoralis major ein steifer oberer Rücken, der oft eine Folge einer nicht perfekten Haltung von Nacken, Schulter und oberem Rücken ist, z. B. das obere Kreuzsyndrom.