Über Lebensmittel gibt es viele Mythen. Sie halten sich hartnäckig und teilweise schon über Generationen. Über kaum einen anderen Bereich unseres Lebens gibt es so viele Irrtümer und Alltagsmärchen. Viele von ihnen haben sich scheinbar unauslöschlich in den Köpfen eingebrannt. Nahrungsmittel sind nun mal die Grundlage allen Lebens und haben einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Sie entscheiden maßgeblich darüber, ob man krank wird oder gesund bleibt. Hier kommt es darauf an, was man isst, wie viel man isst und in welcher Kombination.
Stellt sich die Frage: Ist denn alles falsch, was wir von unseren Großmüttern gelernt haben? Nein, natürlich nicht.
Aber immer neue Aussagen und Halbwahrheiten, die ins Reich der Märchen gehören, entstehen. Oftmals werden sie durch mächtige Interessengruppen wie Industrie, Pharmaunternehmen und Ernährungsratgebern, die neue Produkte und Diäten verkaufen wollen, gesteuert.
Für den Verbraucher ist irgendwann nicht mehr erkennbar, welchen Ratschlag er folgen soll und wie er sich gesund ernähren kann.
Viele alte Aussagen sind durch unsere moderne Wissenschaft überholt und viele falsche Behauptungen durch unabhängige Forschungen widerlegt. Sieben solcher Irrtümer, denen man immer wieder begegnet, sind Folgende:
In folgenden Ausbildungen gehen wir tiefer darauf ein:
Hier kann Entwarnung gegeben werden – Hühnereier gehören zu den gesündesten Lebensmitteln. Ein Ei enthält fast alle wichtigen Nahrungsinhaltstoffe, d.h.
Das Ei ist die Mutter aller eiweißhaltigen Lebensmittel. Das enthaltene Protein besitzt die höchste biologische Wertigkeit, d.h. es kann am besten in Muskelmasse umgewandelt werden.
Das Cholesterin im Ei ist nicht gefährlich, einen stärkeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben da eher gesättigte Fettsäuren.
Dass Eier gesund sind, zeigt auch das darin enthaltene Lecithin (2700mg/110g). Lecithin schützt Leber und Darmschleimhaut, verbessert die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung. Außerdem verhindert es sogar die Aufnahme des Cholesterins aus dem Eigelb in die Darmwand.
Es ist also durchaus gesund ein Ei am Tag zu essen!
Unumstritten ist die Tatsache, dass Obst viele Vitamine, gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Enzyme enthält. Aber Obst enthält auch Fruktose bzw. Fruchtzucker und hier liegt das Problem, denn Fruktose ist gefährlich. Lange glaubte man, dass Fruktose die gesündere Alternative zu Zucker sei, da für die Aufnahme von Fruktose kein Insulin notwendig ist.
Der Körper kann bedenkenlos 25g Fruktose am Tag verarbeiten. Wenn man ein Glas Orangensaft (ca. 15g Fruktose) und drei Stück Obst (ca. 20-30g Fruktose) zu sich nimmt, liegt man schon über dem Grenzbereich.
Gefährlich wird es durch die Lebensmittelindustrie, die hochkonzentrierte Fruktose längst als ideales Süßungs- und Bräunungsmittel entdeckt hat und sehr großzügig damit in ihren Fertigprodukten wie Backwaren, Tiefkühlkost, Getränken und Süßigkeiten umgeht.
Fruktose wird in der Leber zu Fettsäuren verstoffwechselt. Und so geschieht es, dass viele Menschen Schritt für Schritt eine Fettleber entwickeln.
Hinzu kommt…
1. …dass Fruktose kein Sättigungssignal an den Körper aussendet, da sie eine Leptinresistenz auslöst.
2. …dass Fruktose zu erhöhten Harnsäurewerten führen kann und damit Gicht und Nierensteinen Vorschub leistet.
3. …dass Fruktose den Darm belastet und zu Entzündungen führen kann.
Wie sollte ein gesunder Obstkonsum aussehen? Mit täglich nicht mehr als zwei Portionen Obst ist man gut beraten. Obstsorten wie Bananen und Trauben sollte man seltener und dafür öfter Beeren essen. Statt zu viel Obst ist es besser, deutlich mehr Gemüse und Salat zu essen, da hier die gleichen gesundheitsfördernden Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Vitamine wie im Obst vorhanden sind – allerdings mit deutlich geringerem Fruktosegehalt. Wer auf seine Gesundheit wert legt, sollte Fertiggerichte weitestgehend meiden und sich die Zutatenlisten genau ansehen.
Der Mythos, dass Margarine gesünder wäre, weil sie pflanzlich ist, hält sich schon über 100 Jahre. Margarine wurde schon 1867 als Butterersatz für das französische Heer erfunden. Damals bestand sie noch aus Rindertalg, heute wird Margarine aus pflanzlichen Ölen, Magermilch oder Wasser, Emulgatoren, Vitaminen sowie Aromen und Farbstoffen hergestellt. Das Problem ist allerdings, dass Margarine Phytosterin enthält. Phytosterin ist eine chemische Verbindung, die stark dem Cholesterin ähnelt und Arteriosklerose auslösen kann.
Das Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt hat in einer Studie festgestellt, dass ein zu hoher Phytosterinspiegel im Blut das Herz-Kreislauf-Risiko erhöht. Phytosterin lagert sich in den Blutbahnen ab und kann zu Herzschäden führen. Weiterhin entstehen bei der Herstellung von Margarine im Härtungsprozess industrielle Fettsäuren – die sogenannten Transfette. Diese stellen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Margarine ist und bleibt ein industrielles Produkt.
Butter dagegen ist ein organisches Produkt, solange die Milch nicht von hormonbehandelten Kühen stammt. Butter gehört heute zu den am wenigsten bearbeiteten Grundnahrungsmitteln.
Obwohl lange überholt und widerlegt, begegnet man dieser Aussage ständig wieder. Was kaum jemand weiß, ist, dass dieser Mythos der Legende nach aus dem 2. Weltkrieg stammt. Als 1940 die Schlacht um England tobte, verzeichneten die Briten beim Abschuss von deutschen Kampfflugzeugen eine erstaunlich hohe Trefferquote. Der Grund war, dass die Engländer als erste ein funktionierendes Radarsystem entwickelt hatten und somit die deutschen Bomber schneller orten konnten. Um dieses Radarsystem zu verschleiern, setzte man das Gerücht in die Welt, dass die Treffsicherheit der Piloten auf einen enorm hohen Karottenkonsum zurückzuführen ist, da Möhren gut für die Augen seien.
Tatsächlich enthalten Möhren Betacarotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Wer an Vitamin-A-Mangel leidet kann eventuell Nachtblind werden oder ganz erblinden. Aber „besser“ oder „schärfer“ sehen, kann man auch mit Mega-Dosen Vitamin A nicht. Davon liefern übrigens andere Lebensmittel mehr als Möhren z.B. Kohl, Spinat, Kürbis und ganz besonders Grünkohl.
Das stimmt nicht so ganz, denn im Prinzip gibt es kaum Unterschiede zwischen beiden Süßungsmitteln. Selbst die Heilkräfte des Honigs sind nicht so groß, wie ihnen nachgesagt wird.
Richtig ist: Zucker macht mit 400 kcal/100g dick und verursacht Karies.
Aber: Für Honig gilt genau dasselbe. Mit ca. 302 kcal/100g ist er ebenfalls kein Schlankmacher. Zusätzlich regt der enthaltene Fruchtzucker den Appetit an. Auch den Zähnen tut Honig nicht gut, denn durch seine klebrige Konsistenz haftet er länger als Kristallzucker an ihnen und verursacht Karies.
Deshalb sollte Honig genau wie Zucker sehr sparsam verwendet werden. Honig besteht zu ca. 80% aus Zucker und zu ca. 20% aus Wasser. Er enthält allerdings nur winzige Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und entzündungshemmenden Enzymen. Diese Enzyme werden ab 40 Grad Celsius unwirksam, d.h. die heiße Milch mit Honig wirkt eigentlich nicht. Wer die Heilkräfte von Honig nutzen möchte, der sollte bei Husten und Heiserkeit einen Löffel pur ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen:
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Ganz im Gegenteil! Untersuchungen haben ergeben, dass man eher Gewicht verliert, wenn man morgens frühstückt. Wenn man es nämlich nicht tut, dann verlangsamt sich der Stoffwechsel. Dem Körper wird signalisiert – geh auf Sparflamme. Von späteren Mahlzeiten lagert er dann gleich mal was für schlechte Zeiten ein. Nach der langen Fastenzeit in der Nacht braucht der Körper neue Energie.
Nur mit regelmäßigen Mahlzeiten bleiben Heißhungerattacken aus. Ernährungsexperten empfehlen drei Hauptmahlzeiten und eventuell dazwischen zwei kleine gesunde Snacks.
Zwar behauptet der Volksmund, dass ein Schnaps nach einem üppigen Essen die Verdauung ankurbelt, tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Durch den Alkohol wird die Fettverbrennung im Körper gehemmt. Das Essen liegt also noch länger und schwerer im Magen, denn Alkohol entspannt intensiv die Muskeln der Magenwände. Dadurch wiederum wird die Pumpbewegung, die den Mageninhalt vorwärtsbewegt gehemmt.
Eine bessere Wirkung erzielen nach dem Essen Tee, Wasser oder eine Tasse Kaffee.